Schlafgewohnheiten aus aller Welt

Internationale Schlafkultur – Wie Schlafen die Menschen in anderen Ländern?

Der Mensch braucht rund acht Stunden Schlaf – doch ob und wie diese Stunden auf den Tag bzw. die Nacht verteilt sind, ist international sehr verschieden. Schlafmuster und Schlafgewohnheiten sind stark kulturell bedingt. Wie viel und wann man schläft, hat daher nicht nur mit den eigenen Bedürfnissen zu tun, sondern ist auch sehr davon abhängig, was üblich und gesellschaftlich akzeptiert ist. Wie genau das in verschiedenen Ländern aussieht? Dazu haben wir Ihnen im Folgenden ein paar interessante Beispiele mitgebracht. Viel Freude beim Lesen!

So schlafen wir: Schlafkultur in Europa

In den meisten europäischen Ländern gibt es eine klare Abgrenzung zwischen Arbeit, Freizeit und Schlafenszeit. Die hier vorherrschende Schlafkultur bevorzugt den „Monophasenschlaf“, also rund acht Stunden Schlaf am Stück. Tagesschlaf, also etwa ein Mittagsschläfchen, wird meist als ein Zeichen von Schwäche gedeutet, wer hingegen wenig schläft, gilt als besonders fleißig. Doch auch innerhalb von Europa gibt es Unterschiede. So bevorzugt man in Deutschland beispielsweise zwei einzelne, meist mit Daunen oder Kunstfasern gefüllte Bettdecken für ein Doppelbett, während es in Großbritannien oder Frankreich üblich ist, im Doppelbett eine große, gemeinsame Decke zu benutzen.

Angepasst an die Umgebung: Die Schlafkultur der arabischen Länder

In arabischen Ländern wie Ägypten wird traditionell mittags, also zur heißesten Zeit des Tages, eine Pause eingelegt. So vermeiden die Menschen Überanstrengung und können sich mit einem Schläfchen von bis zu drei Stunden („Taaseela“ genannt“) regenieren. Dafür verlagert sich das Leben hier später in den Abend. Auch in einigen südeuropäischen Ländern ist die Mittagsruhe verbreitet, etwa die spanische „Siesta“ oder der italienische „Riposo“. Da sich der Schlaf in diesen Ländern in zwei Phasen aufteilt, nennt man den Schlafrhythmus auch „Biphasenschlaf“.

Powernaps erlaubt! – Schlaf in asiatischen Ländern

In der U-Bahn, am Schreibtisch, sogar während des Unterrichts – in Ländern wie Japan oder Südkorea sind kurze Nickerchen gesellschaftlich akzeptiert. Wer mitten am Tag schläft, der hat zuvor hart genug gearbeitet und sich die Pause verdient – so die allgemeine Annahme. In China gibt es sogar ein verfassungsmäßiges Recht auf Mittagsschlaf. Im Gegenzug fällt der Nachtschlaf in diesen Kulturen kürzer aus, insgesamt kommen die Menschen aber auch beim sogenannten „Polyphasenschlaf“ auf rund acht Stunden Regeneration.

Andere Länder, andere Betten

In Indien ist das traditionelle Schlafmöbel das Charpai, ein Holzgestell mit einer Liegefläche aus verwobenen Seilen oder Gurten. Aufgrund des geringen Gewichts ist das Charpai, das gerne auch als Sitzmöbel genutzt wird, leicht zu bewegen. Die luftige Konstruktion ist für das tropische Klima perfekt geeignet. Wo Wohnraum knapp ist, gilt ein Raum nur zum Schlafen als Luxus. Daher wird in Südkorea und Japan traditionell auf einem Futon (dicke Matte aus mehreren Baumwollschichten) übernachtet, der tagsüber im Schrank verschwindet. Da die Häuser für gewöhnlich mit Fußbodenheizung ausgestattet sind, ist es am Boden gemütlich warm.

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